Else Lindorfer wurde 1917 in München geboren, wo sie bei der bayrischen Staatsoper Klavier-, Gesang- und Tanzunterricht nimmt.

Als sie von einer Musikantengruppe bayrischer Musik engagiert wird, reist sie im Jahre 1937 in die Niederlande, wo sie Frans de Bruijn kennenlernt, mit wem sie 1939 heiratet. Aus dieser Ehe werden zwei Kinder geboren; Inge (1939 ) und (Bernard 1941).

Sie nimmt Privatunterricht und sucht geduldig nach einer Weise, in der sie die Einzigartigkeit der niederländischen Landschaft festlegen kann, eine Suche, die ihr Werk in allen Phasen kennzeichnen wird. Sie besucht Museen, Ausstellungen und meldet sich bei der Freien Akademie, Den Haag bei Jan van Heel an.

Schon bald wechselt sie von der traditionellen Malerei zu einem ganz eigenen Stil über, der sich rasch entwickelt und bei dem der Nachdruck auf Stimmungen und Sphären liegt, die in einer stark koloristischen Palette ausgedrückt werden. Stimmungen in der Morgendämmerung und Sonnenuntergänge in der niederländischen Polderlandschaft und an Standorten in den Häfen von Rotterdam und Amsterdam sind häufig voller Melancholie. 

Mit ihrem Skizzenblock ist sie auch häufig auf Märkten, in Zirkuszelten, Kasperletheatern und Jahrmärkten zu finden, wo sie in rasender Geschwindigkeit die Atmosphäre einzufangen und aufzuzeichnen versucht.

Im Winter, wenn es nicht mehr möglich ist, draußen zu arbeiten, konzentriert sie sich auf Stillleben oder malt das Haus des Nachbarn gegenüber.

Auf ihren Studienreisen nach Deutschland und Frankreich erneuert sie ihre Sichtweise durch das Festlegen von Stadtszenen und Landschaften, die sich sehr von ihrer niederländischen Umgebung unterscheiden.

1957 stellt sie bei Miep Eiffinger von Martinus Liernur in Den Haag aus. Miep wird ihre Freundin und ihr Coach. Else stellt im ganzen Land aus, als sie im Alter von 48 Jahren 1965 in Voorburg stirbt.